Stadtentwicklung mit Tiefgang

Neubau Tiefgarage Unterer Graben 25, St.Gallen

Am Unteren Graben 25 in St.Gallen erstellt SENN keine Architektur, die nach oben wahrgenommen wird, sondern baut in die Tiefe. Unter dem bestehenden Büro- und Gewerbehaus des renommierten Architekten Ernest Brantschen entsteht eine sechsgeschossige Tiefgarage mit 531 Parkplätzen.

Kurzinfo

Architekt: Atelier Strut, Winterthur
Ingenieure: Bänziger Partner AG, St.Gallen und zpf Ingenieure AG, Basel
Nutzfläche: 531 unterirdische Parkplätze
Bauvolumen: 77‘100 m³
Baubeginn: 2021
Fertigstellung: 2024
Rolle Senn: Entwickler und Totalunternehmer

Technische Meisterleistung

Im Vordergrund steht für SENN, die Architekten Atelier Strut (Winterthur) sowie die Ingenieurgemeinschaft Bänziger Partner AG (St. Gallen) und zpf Ingenieure AG (Basel) für einmal nicht nur die Ästhetik, sondern vor allem die Technik.

Nachdem 2016 die Baubewilligung für das ambitionierte Projekt vorlag, war für alle Projektbeteiligten klar, dass das komplexe Bauvorhaben nur über die BIM-Methode erfolgreich realisiert werden konnte. Somit wurde die Ablaufplanung im BIM-Modell visualisiert und sämtliche Bauelemente räumlich koordiniert; die Ausführungsplanung erfolgt ebenfalls aus dem BIM-Modell.

(Fotos: Daniel Ammann; Video: houseofdrones.ch)

Während der Sommerferien 2019 und nach der dreimonatigen Umlegung der Werkleitungen am Unteren Graben wurde ein Teil der Bohrpfahlwand erstellt. Entlang des Brantschen-Baus auf der Seite Müller-Friedbergstrasse werden die Pfähle 40m, entlang des Unteren Grabens 25m tief in den Boden gebohrt und ausbetoniert. Für die neue Tiefgarage UG 25 wird das bestehende Gebäude Unterer Graben 23 + 25 vollständig abgefangen und neu unterkellert. Die Abfangung erfolgt im bestehenden Untergeschoss mit Betonscheiben quer zum Gebäude. Diese Betonscheiben werden auf der Bohrpfahlwand entlang der Baugrubenumschliessung und auf Mikropfahlböcken im Innern der neuen Tiefgarage abgefangen. Erst nach diesen Massnahmen kann in die Tiefe gebaut werden.

In sogenannter Deckelbauweise wird nach unten gearbeitet. Immer zwei Geschosse gleichzeitig werden ausgehoben und die Decke betoniert, bis zuunterst die Fundamentplatte erstellt werden kann. Danach wird der Rohbau wieder traditionell von unten nach oben erstellt.

Während der gesamten Bauphase wird das Gebäude, die Baugrube sowie die Umgebung mit verschiedenen technischen Methoden ständig überwacht. Ein wichtiger Faktor, wenn man bedenkt, dass während der gesamten Bauphase im Gebäude gearbeitet wird.