MACH – ein Lernprozess in Nachhaltigkeit
10.04.2025, SENN

Das Gewerbehaus MACH als Teil eines grossen Ganzen
Nachhaltiges Bauen war im neuen Kochquartier bereits in der Ausschreibung der Stadt festgeschrieben. Was darauf folgte, war ein gemeinsamer Lernprozess bei dem die vier Bauträger sich gemeinsam in Nachhaltigkeitsaspekte wie Schwammstadt, Stadtklima, Biodiversität oder die effiziente Nutzung erneuerbarer Energien vertieften. Dieser Prozess prägte das Gewerbehaus MACH sowie die beiden Genossenschaftsbauten buchstäblich nachhaltig.
Von Anfang war bei der Entwicklung des neuen Kochquartiers klar, dass die einzelnen Gebäude als Teil eines Stadtquartiers zu verstehen sind. Entsprechend wichtig war bei den parallel jurierten Wettbewerben die in der Bewerbung erklärte Absicht der Bauträger:innen, das Areal gemeinsam mit der Stadt gestalten zu wollen. Die Genossenschaften ABZ und Kraftwerk 1 sowie SENN lösten dieses Versprechen an die Stadt mit einem intensiven Nachhaltigkeitsdialog ein, der über den ganzen Prozess der Arealentwicklung stattfand.
Silvan Durscher, als Projektleiter der vierten Bauträgerin Grün Stadt Zürich, von Anfang an bei der gemeinsamen Areal-Entwicklung involviert, bestätigt dieses Miteinander: «Die Zusammenarbeit auf dem Koch-Quartier funktioniert sehr gut mit allen Bauträgerinnen. Die Nachhaltigkeitsthemen sind dort nicht nur Lippenbekenntnis, sondern entsprechen einer echten Überzeugung.»
Vielfältige Nachhaltigkeitskriterien für Areal und Gewerbehaus
Das Wettbewerbsprogramm des Amts für Hochbauten der Stadt Zürich schrieb für das Koch-Areal allgemeine Nachhaltigkeitskriterien wie intelligenter Umgang mit Immissionen und Emissionen, effiziente Nutzung erneuerbarer Energien und ein Beitrag zu Biodiversität und Stadtklima vor. Andererseits sollten die Bauten auch kostengünstig und ressourcenschonend während des gesamten Lebenszyklus sein und eine langfristige, hohe Werthaltigkeit aufweisen. Vieles in der Ausschreibung war seiner Zeit voraus, doch die Bauträger:innen stellten sich der Herausforderung mit Sportsgeist und punkteten mit ihrer Eingabe «Koch – ein Zürcher Originalrezept».
Erfahrung und begrünte Balkone gaben den Ausschlag
Nachdem die Bietergemeinschaft aus ABZ, Kraftwerk 1 und SENN den Zuschlag des Areals erhalten hatte, folgte ein grosser Architekturwettbewerb, in welchem die Vorgaben für die jeweiligen Bauten gemeinsam weiter zugespitzt wurden. Bei der Wahl des Siegerprojekts MACH im Wettbewerb für das SENN-Gewerbehaus war gemäss Ursula Müller, Juryvorsitzende und Bereichsleiterin Projektentwicklung beim Amt für Hochbauten Zürich, die grosse Erfahrung von SENN im Konzipieren von Gewerbehäusern sehr hilfreich. Darüber hinaus war auch ihr Interesse, neben funktionalen Aspekten die stadtklimatischen Vorgaben wie die Fassadenbegrünung, aber auch soziale Ziele wie die Vernetzung mit dem Quartier und die Öffnung zum Koch-Quartier, hoch zu gewichten: «SENN beeindruckte in der Jury mit ihrem grossen Knowhow wie dem Gewerbehaus NOERD in Oerlikon und ihrem Riecher für eine tragfähige Projekt-DNA. Es gab keine vergleichbaren Vorschläge für das Gewerbehaus, welche mit einer innovativen Gebäudestruktur, die einerseits begrünt und andererseits offen ist zum Park und dem restlichen Quartier hin.» So gewann die Arbeitsgemeinschaft Käferstein, Meister & Murat Ekinci mit ihrem wortwörtlich vielseitigen Gebäude.

Nachhaltiges und flexibles Gewerbehaus MACH
So entstand MACH als flexibles und nachhaltiges Gewerbehaus, das durch überhohe Räume, hohe Nutzlasten und drei Kerne im Innern charakterisiert wird. Die zur Parkanlage hin über vertikale, beeindruckend skulpturale Pflanzentröge begrünte Fassade zeichnet sich durch die öffentlich zugänglichen Balkone aus. Auf dem Dach sorgt eine Energiebox – die mit Photovoltaik ummantelte Haustechnik – für die effiziente Nutzung von erneuerbaren Energien. Im Sinne der Schwammstadt und des zugrundeliegenden Sickerkonzepts wird auf dem Dach das Regenwasser gesammelt und in den Boden versickert. Aus dieser Regenwasserretention werden wiederum auch die Pflanzentröge gespiesen, die durch die Begrünung der Fassade zur Biodiversität beitragen.
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