Interview Michael Henter-Besting
Bauleiter Michael Henter-Besting mag es klassisch. Wenn er sich konzentrieren muss, hört er Klavierkonzerte wie Rachmaninow. Andere Töne hört er auf der Baustelle, wo er oft und gerne anzutreffen ist. Dort sucht er gerne direkt mit den Handwerker:innen nach Lösungen.
Angenommen deine 7-jährige Nichte würde dich fragen, was du eigentlich den ganzen Tag machst, was würdest du antworten?
Wenn die Baustelle ein LEGO-Set wäre, bin ich dafür verantwortlich, dass es am Ende des Tages richtig zusammengebaut ist – idealerweise ohne, dass Teile übrigbleiben. 😊
Wo arbeitest du am liebsten?
Ich bin sowohl im Corso als auch auf der Baustelle in Zürich unterwegs. Am liebsten arbeite ich aber direkt auf der Baustelle. Dort kann ich mit den Handwerkern Hand in Hand arbeiten und gemeinsam Lösungen finden.
Was ist dein beruflicher Hintergrund?
Ursprünglich habe ich eine Lehre zum Gebäudetechnikplaner im Bereich Sanitär gemacht. In die Bauleitung bin ich eher zufällig geraten, aber ich war sofort begeistert! 2024 habe ich meine HF zum Techniker Bauplanung Architektur abgeschlossen. Nebenbei unterrichte ich an der TEKO Zürich das Fach Baumanagement, gemeinsam mit einem ehemaligen Mitstudenten.
Was begeistert dich an deiner Arbeit?
Kein Tag ist wie der vorherige. Das Zusammenarbeiten mit Menschen und das gemeinsame Entwickeln von nachhaltigen Lösungen begeistert mich. Verantwortung zu übernehmen und täglich dabei zu sein, wenn etwas Neues entsteht und wächst, macht meinen Beruf spannend.
Hast du ein Lieblingsprojekt, an dem du gearbeitet hast?
Mir haben bisher alle Projekte gefallen, aber besonders angetan hat es mir das Parkhaus UG 25 in St. Gallen. Durch seine Komplexität und Einmaligkeit hat es einen ganz besonderen Platz in meinem Herzen erobert.
Welches der SENN-Positives liegt dir besonders am Herzen und warum?
Community Positive, denn Architektur schafft nicht nur Gebäude, sondern Lebensräume. Diese funktionieren nur dann, wenn sie von allen Beteiligten akzeptiert werden. Das gelingt, wenn ein Bauwerk optimal auf seinen Standort abgestimmt ist und gleichzeitig offen bleibt für die zukünftige Entwicklung.
Wenn du einen Wunsch von der guten Fee frei hättest, was würdest du dir für die Baubranche wünschen?
Bessere Zusammenarbeit auf der Baustelle. Mehr Verständnis für das Neben- und Folgegewerk. sowie der Blick über den eigenen Tellerrand hinaus würden vieles erleichtern. So gäbe es weniger unnötige Kosten und weniger Stress für alle Beteiligten.