Interview Daniel Tüschen
Daniel Tüschen braucht keinen eigenen Schreibtisch. Als Projektleiter Entwicklung arbeitet er dort, wo es ihn braucht, gerne auch im Zug. Das und die Mischung von Projekten macht seine Arbeit spannend, wie er findet.
Angenommen deine 7-jährige Nichte würde dich fragen, was du eigentlich den ganzen Tag machst, was würdest du antworten?
Erinnerst du dich an die Zeit, als du mit anderen Kindern auf dem Kindergarten-Spielplatz Sandburgen gebaut hast? Bei uns ist das ähnlich. Nur dass Alle erwachsen sind und unsere Sandburgen etwas grösser, teurer und komplizierter sind.
Sag uns etwas, was die meisten nicht über dich wissen.
Nach meinem Studium habe ich eine Zeit lang an einer Universität in Muskat im Oman gearbeitet. Manchmal denke ich daran zurück, wie wir ab und zu unter der Woche am Strand schliefen und morgens, bevor wir zur Arbeit fuhren, bei Sonnenaufgang im Meer schwammen.
Wo arbeitest du?
Ich arbeite da, wo es mich braucht. Zweimal die Woche bin ich für interne Besprechungen im Corso in St. Gallen. Für externe Meetings bin ich in der Stadt Zürich, Dübendorf oder Zug unterwegs. Für Besprechungen mit den Architekten ab und zu in Basel. Und dazwischen schreibe ich Mails im Zug oder arbeite im Zwicky. Ich schätze diese Abwechslung sehr, einen festen Schreibtisch brauche ich nicht.
Was ist dein beruflicher Hintergrund?
Ich habe Architektur studiert und war in diesem Zusammenhang in Planungsbüros und an Unis tätig. Bevor ich im Herbst 2023 zu SENN gekommen bin, habe ich fünf Jahre bei Herzog & de Meuron in Basel gearbeitet.
Was begeistert dich an deiner Arbeit?
In der Projektentwicklung haben wir einen grossen strategischen Hebel, Arealentwicklungen oder Bauprojekte von Anfang an in die richtige Richtung zu steuern. Jeden Tag denken wir mit unterschiedlichen Expertinnen und Experten darüber nach, wie wir bessere Orte kreieren und Gebäude planen können. Unser Ziel: Menschen sollen dort künftig gerne arbeiten und leben. Das erfüllt mich sehr!
Hast du ein Lieblingsprojekt, an dem du gearbeitet hast?
Ich habe das Glück, sehr diverse und allesamt spannende Projekte bearbeiten zu dürfen. Die Mischung machts – ein konkretes Projekt möchte ich nicht hervorheben.
Hast du ein Vorbild? Wenn ja, wer?
Im Sport schaue ich manchmal ungläubig auf Extremsportler wie Jonas Deichmann, der 120 Triathlons in 120 Tagen hintereinander absolviert hat – das Ergebnis von jahrzehntelanger Disziplin, Training und Mut. In der beruflichen Praxis braucht es meiner Meinung nach aber nicht unbedingt einzelne Extremsportler, sondern ein gutes Team von Menschen, die unterschiedliche Talente zusammenbringen und gemeinsam tolle Ideen entwickeln. Gemeinsam können wir viel erreichen!
Wenn du einen Wunsch von der guten Fee frei hättest, was würdest du dir für die Baubranche wünschen?
Es ist ein leidiges Thema, aber ich möchte es dennoch erwähnen: Unser Planen und Bauen ist geprägt von komplexen Regelwerken, technischen Anforderungen und langwierigen Genehmigungsprozessen. Das hat eine qualitätssichernde Seite, aber bremst auch oft. Ab und zu erwische ich mich bei dem Gedanken, wie schön es wäre, wenn es «einfach mal ein bisschen schneller gehen könnte».