So geht Innovation im Main Campus HQ
Zeitgenössische Architektur muss viele Anforderungen erfüllen. Bei Bürogebäuden etwa sollte sie den Austausch fördern. Die Zusammenarbeit von Engimmune Therapeutics und dem Schweizer Technologie- und Innovationszentrum CSEM bei der Krebsvorsorge ist ein Paradebeispiel dafür. Erleichtert wurde diese durch die offene Architektur des Main Campus HQ im Bachgraben Allschwil.
Der Name «Switzerland Innovation Park Basel Area» ist im Main Campus HQ Programm. Einerseits, weil sich im Gebäude führende Firmen im Bereich der Life Sciences angesiedelt haben. Andererseits, weil hier Innovation tagtäglich gelebt wird, nicht nur in den jeweiligen Forschungsabteilungen, sondern auch zwischen diesen. Ein wichtiger Grund dafür ist die offene Architektur des von SENN und den Architekten Herzog & de Meuron entwickelten Gebäudes.
Wenn die Lösung um die Ecke liegt
In einem Life Science-Ökosystem wie dem Main Campus HQ treffen visionäre Köpfe und transformative Technologien in einer dynamischen und offenen Umgebung und Gemeinschaft aufeinander. Pausen und zufällige Begegnungen bei Gemeinschaftsveranstaltungen können zu neuen Kooperationen führen, die sonst vielleicht nicht zustande kämen.
So war der Austausch zwischen Engimmune Therapeutics und dem Schweizer Technologie- und Innovationszentrum CSEM zwar thematisch naheliegend. Doch mehr als das gemeinsame Arbeitsfeld war es die örtliche Nähe von Engimmune Therapeutics und CSEM – die beiden Firmen trennt nur eine Treppe – die den Anstoss zu dieser Zusammenarbeit gab. So war es für Rodrigo Vazquez-Lombardi, Mitbegründer und CSO von Engimmune, und Felix Kurth, Gruppenleiter Biosystems Engineering am CSEM, naheliegend, in der Kaffeepause zu diskutieren, wie sie gemeinsam innovativ sein könnten.
Zusammenarbeit beschleunigt die Forschung
Aus diesem informellen Austausch entwickelte sich eine handfeste Zusammenarbeit zwischen beiden Firmen, welche das Screening-Verfahren bei der Krebsvorsorge beschleunigt. Das CSEM ist darauf spezialisiert, Spitzentechnologien wie die Tröpfchenmikrofluidik an Partner weiterzugeben. Diese Technik, die in der Lage ist, winzige, mit Reagenzien gefüllte Tröpfchen zu verkapseln, bietet eine Lösung für die Herausforderungen von Engimmune, indem sie ein fundiertes TCR-Screening ermöglicht. Das entspricht der Absicht des CSEM, das es sich zur Aufgabe gemacht hat, die Kluft zwischen Forschung und Industrie zu überbrücken.
Engimmune Therapeutics, ein Spin-off der ETH Zürich, wiederum will die Krebsbehandlung mit löslichen T-Zell-Rezeptoren (TCR) revolutionieren. Diese innovativen Medikamente werden so entwickelt, dass sie Tumore erkennen und mit hoher Präzision an sie binden, um das körpereigene Immunsystem zur Vernichtung von Krebszellen zu veranlassen. Das Unternehmen entwickelt TCRs mit hoher Spezifität und gewährleistet deren Sicherheit für klinische Versuche. Doch das Screening von TCRs auf Sicherheit und Wirksamkeit ist eine schwierige und zeitaufwändige Aufgabe.
Ein Sprung in der Entwicklung von Krebstherapien
Die Synergie zwischen der TCR-Technologie von Engimmune und den mikrofluidischen Fähigkeiten des CSEM macht einen Entwicklungssprung in der Krebstherapie möglich. Durch die Verkapselung einzelner TCR-Tests in mikroskopisch kleinen Tröpfchen wird eine Kreuzkontamination ausgeschlossen, was präzise und zuverlässige Ergebnisse gewährleistet.
Diese Innovation beschleunigt das Screening-Verfahren drastisch, so dass es nur noch Wochen statt Monate dauert. Zudem steigt die Zahl der TCR-Kandidat:innen, die für klinische Studien in Frage kommen, erheblich. Die Partnerschaft zwischen Engimmune und dem CSEM entwickelt sich weiter und ist ein Meilenstein für Krebspatient:innen weltweit, da sie sicherere und wirksamere Behandlungen verspricht.
Räumliche Nähe macht den Unterschied
«Neben den offensichtlichen technologischen Synergien war es die räumliche Nähe, die uns zur Zusammenarbeit bewogen hat. Wir befinden uns hier am gleichen Standort im Main Campus HQ. Wir hatten bereits in der Vergangenheit miteinander zu tun, aber dieses Projekt ist aus unserer Nähe, Interaktion und Diskussion entstanden», sagt Rodrigo Vazquez-Lombardi von Engimmune Therapeutics.
«Ohne die örtliche Nähe wäre dieses Projekt nicht so schnell und in dieser Qualität zustande gekommen. Für das CSEM führt die Ansiedlung am Main Campus HQ bereits zu direkten Kooperationen und der Entwicklung von Partnerschaften hier am Life-Science-Hub Basel. Dieses grossartige Ökosystem zu bedienen, ist ein grosses Plus für uns», so Felix Kurth von CSEM.
Ein Rundgang durch da HORTUS:
https://senn.com/news/arbeitsplatz-mit-eigenem-wohnzimmer/
Das MC3 Convention Center im Main Campus HQ:
https://senn.com/news/mc3-main-campus-meeting-center/
Vision BaseLink 2023:
https://senn.com/news/vision-baselink-2030/
Wie man eine Community baut:
https://senn.com/news/3391/