Vision BaseLink 2030

Wie in Allschwil der führende europäische Forschungsstandort entsteht

Auf dem BaseLink bewegt sich ganz schön viel: Schon seit längerem ist dort sowie auf dem angrenzenden Bachgraben-Areal die Entwicklung zum Life-Science-Cluster im Gang. In den letzten Jahren hat diese Transformation Fahrt aufgenommen. Thomas Kübler ist Leiter Standortförderung Baselland. Er erzählt im Interview, wie es dazu kam, dass Allschwil zu einem Forschungsstandort mit internationaler Ausstrahlung wurde und welche Meilensteine als nächstes anstehen.

Herr Kübler, fangen wir bei der Zukunft an: mit der Vision für das BaseLink 2030. Wie sieht diese in Ihrer Wunschvorstellung aus?

Das Areal soll der führende Forschungs- und Entwicklungsstandort in Europa werden, dazu einer der Top drei in der Welt. Wir wünschen uns, dass auf dem BaseLink und angrenzenden Bachgraben-Areal die relevante Forschung und Entwicklung angesiedelt sind sowie gewisse Teile der Produktion.

Lassen Sie uns ein paar Jahrzehnte zurückspulen. Wie kam es eigentlich dazu, dass Allschwil zum Life-Science-Standort wurde?

Anfangs verlief diese Entwicklung eher zufällig – etwa wie eine Pflanze, die auf einem guten Boden wächst. Die Firma Violier war die erste, die sich hier ansiedelte. 1986 zog das Unternehmen für Labormedizin ins Bachgrabengebiet. Die Gemeinde hat anschliessend die Chance genutzt und einige weise Entscheidungen getroffen. So zum Beispiel in der Entwicklung von Zonenplänen. Als nächstes zog Actelion ins Innovationsgebäude. So hat sich langsam ein Cluster entwickelt, ohne dass eine bewusste Standortentwicklung dahinterstand.

Was waren die nächsten Meilensteine?

Entscheidend war der Moment, als Actelion an Johnson und Johnson verkauft wurde und die Actelion-Gründer Idorsia aus der Taufe hoben. Damals zeigte sich, dass in Allschwil gute Bedingungen für Spin-offs bestehen. Die nächsten wichtigen Schritte waren die Ansiedlung des Tropeninstitutes und der Einzug des Swizterland Innovation Parks zunächst im alten Bachgrabengebiet. So konnten zunehmend Start-ups und Projekte angezogen werden, insbesondere durch den BioTech Akzelerator, BaseLaunch. Zu diesem Zeitpunkt hat sich die Entwicklung zum Life-Science-Cluster enorm beschleunigt. Heute wachsen die Gebäude so schnell aus dem Boden, dass Sie von neuen Strukturen überrascht werden, wenn Sie einmal für drei Wochen nicht hier sind.

Das BaseLink und Bachgrabengebiet befinden sich also in einer rasanten Entwicklungsphase. Wie lief diese in den letzten drei Jahren ab?

In dieser Zeit sind einige markante Bauten entstanden. Angefangen mit dem Fortimo Parkhaus. Zwei wichtige Treiber dafür waren das Unternehmen SKAN, das seinen Standort angrenzend zum Bachgraben eröffnet hat und das Tropeninstitut. Anschliessend wuchs der Main Campus in die Höhe und auf der Nordseite des Areals das Albahaus.

Warum war und ist das BaseLink-Areal prädestiniert für die Entwicklung zum Life-Science-Cluster?

Aus Sicht des Makrostandortes ist das sicher die Funktion des Areals als Bindeglied zwischen dem Bachgrabengebiet und Basel. Auch die Nähe zu Frankreich und Deutschland ist für die Rekrutierung von Fachleuten wichtig. Die Stadt Basel ist ein weiterer wichtiger Standort-Faktor, welcher den Faktor Urbanität mitbringt.

Mit Blick auf den Mikrostandort ist entscheidend, dass Unternehmen auf dem BaseLink Flächen in einer Grösse entwicklen können, wie es anderswo in der Schweiz kaum mehr möglich ist. Darüber hinaus haben wir mit dem Bürgerspital eine Grundstückseigentümerin, die immer schon sehr langfristig gedacht und geplant hat.

Und welche Nachteile gilt es noch zu überwinden?

Hier sehe ich drei Themen: Erstens muss die verkehrstechnische Erschliessung verbessert werden. Zweitens fehlen gewisse Freizeiteinrichtungen im Gebiet wie zum Beispiel Gastronomie, Freizeitangebote und Kultur. Drittens braucht es eine durchdachte Aussenraumgestaltung.

Und wie sorgen Sie dafür, dass es 2030 auf dem Areal eine lebendige Community gibt?

Vom äussersten Punkt «Violier» bis zu dem gegenüberliegenden Endpunkt, dem Alba-Haus, sind es 1’700 Meter. Wir sprechen deshalb gerne von einer Forschungs- und Entwicklungsmeile. Das ist eine Herausforderung für das Community Building. Die einzelnen Teile müssen zusammenwachsen. Hierzu können Intra-Verkehrssysteme beitragen, seien es selbstfahrende Fahrzeuge oder ein Mietvelosystem. Andererseits soll das Areal auch mit den Wohnquartieren Richtung Osten verbunden werden. Zum Beispiel, indem wir die Verbindungsmöglichkeiten klarer markieren und den Parkdurchgang beleuchten. Und es braucht neben Orten insbesondere auch Gelegenheiten, bei denen sich die Leute treffen und austauschen können. Die Menschen vor Ort bilden die Community, nicht wir.

Zuletzt werfen wir noch einmal einen Blick in die Zukunft. Was sind die nächsten Meilensteine auf dem Areal?

Der Switzerland Innovation Park Basel Area zieht jetzt ein und wird sehr viel zum Community Building beitragen. Am 29. Oktober wird der Main Campus dann offiziell eröffnet. Auf der anderen Seite ist auch das Alba-Haus bald fertig. Auf der ganzen Meile wird dann Leben eingekehrt sein. Das nächste wichtiges Projekt ist das HORTUS. Es ist bautechnisch interessant und wirft noch einmal eine andere Sicht auf die Life-Science-Branche. Hier werden die dazugehörigen IT-Lösungen entwickelt. Auch in diesem Bereich wollen wir als Region Akzente setzen.

 

 

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