Verleihung Kaninchen 2020

Die Tessiner Architektin Viola Valsesia gewinnt das Kaninchen

2. Dezember 2020 – Ein bemerkenswert reifes Erstlingswerk: Mit ihrem Einfamilienhaus am Lago Maggiore gewinnt Viola Valsesia das Kaninchen – den SENN-Förderpreis für junge Architektur im Rahmen der "Besten" der Architekturzeitschrift Hochparterre.

Das Einfamilienhaus in Vira Gambarogno am Lago Maggiore ist kein typischer Hangbau und ein ungewohnter Blick auf Tessiner Architektur. Die Seesicht ist zwar wichtig, aber nicht nur. So hat das Haus keine grosse Fensterfront mit geschlossenem Rücken, vielmehr blickt ein Teil der Zimmer bewusst hangaufwärts mit Bezug zu Wald und Bach.

Die junge Architektin hat sich Inspiration aus dem Tessin geholt, doch weder Rusitici noch kantige Betonbauten hatte sie dabei im Blick, sondern entwarf eine Hommage an die 50er-Jahre mit Rino Tami, Alberto Camenzind oder Giuseppe Brivio: gemauerte Keller, darüber Putz, das Dach hölzern. In diesem Dreiklang ist das Haus gedacht und konstruiert.

Leichtfüssiger Balanceakt

Das Projekt überzeugte die Jury mit seiner selbstverständlich wirkenden Geometrie, hinter der sich architektonische Leistung verbirgt. Der Bau ist präzis bis ins Detail. „Kurz: Das Haus ist kein angestrengt radikales, sondern ein besonnen vielschichtiges – und darum ein bemerkenswert reifes Erstlingswerk“, fasst Johannes Senn, Geschäftsführer der Senn Resources AG und Mitglied der Jury, zusammen.

Der Nachwuchspreis Kaninchen und die Hasen für die beste Architektur des Jahres wurden am gestrigen Dienstagabend bei einer Preisverleihung übergeben. Die Veranstaltung konnte über einen Live-Stream verfolgt werden. Im Verlauf dieser Woche werden Videos von allen Gewinnerinnen und Gewinnern auf der Webseite des HOCHPARTERRE aufgeschaltet.

Die Gewinnerin des Kaninchens bekommt neben der Trophäe, dem Kaninchen in Blau, einen Beitrag im HOCHPARTERRE, einen Scheck im Wert von CHF 10’000.- sowie einen Platz in der Ausstellung „Die Besten 2020“ des Museums für Gestaltung.