Städte werden dichter und intelligenter

Hyperlokalität statt Dichtestress

Städte entstanden ursprünglich, weil Menschen Arbeit und eine höhere Lebensqualität gesucht haben. Die rasant steigenden Einwohnerzahlen stellen jedoch viele Städte vor grosse Herausforderungen – allen voran Verdichtung und Nachhaltigkeit.

Zwei Statistiken der UN verdeutlichen, dass die Stadt der Lebensraum der Zukunft ist: Erstens, schätzt die Organisation, dass es bis 2030 43 Megacitys mit über 10 Millionen Bewohnern geben wird. Zum Vergleich, bis 1975 existierten nur deren drei: New York, Tokio und Mexiko City. Zweitens, im Jahr 2007 lebten zum ersten Mal in der Geschichte mehr Menschen in städtischen Gebieten als auf dem Land. Die UN prognostiziert, dass 2050 70 Prozent der Weltbevölkerung urban leben werden.

Die Herausforderungen dieser rasanten Urbanisierung sind bekannt: Weltweit nehmen Städte drei Prozent der Erdfläche ein, sind aber laut dem «Emissions Gap Report» der UN für 60 bis 80 Prozent des Energieverbrauchs und für 75 Prozent der Kohlenstoffemissionen verantwortlich. Zudem werden Städte immer dichter. Dem gegenüber steht der Wunsch ihrer Bewohnerinnen und Bewohner nach Freiräumen und einer hohen Lebensqualität. Die Stadt bleibt vor allem ein Lebensraum.

Nachhaltiges System und flexible Mobilität

Die Digitalisierung ist für die Nachhaltigkeit des ganzen Energiesystems der Schlüssel zum Erfolg. Strombedarf, Kühlung, Heizung und Wasserverbrauch können in der Smart City ressourceneffizient gesteuert werden. Und auch die Mobilität funktioniert dank digitaler Tools effizienter.

Die Fortbewegung ist eines der wichtigsten Bedürfnisse von Stadtbewohnerinnen und -bewohnern. Sie möchten möglichst bequem von A nach B kommen. Und der Verkehr darf nicht zur Belastung werden, auch wenn die Fortbewegung zunimmt. Die Digitalisierung und eine ganzheitliche Planung, die alle Verkehrsteilnehmenden berücksichtigt, macht den Verkehr nachhaltiger.

Auch die Sharing Economy spielt eine wichtige Rolle für die Mobilität der Zukunft. Der Nutzen steht im Vordergrund und nicht länger das Besitzen. Die junge urbane Generation macht es mit Car-Sharing und Citybikes vor. Digitale Hilfsmittel geben jederzeit einen Überblick, welche Transportmittel in der Nähe zur Verfügung stehen.

Kluge Stadt- und Quartierplanung

Neben der Nachhaltigkeit des Systems stellt die Verdichtung die zweite grosse Herausforderung der Urbanisierung dar. Längst kann nicht mehr auf der grünen Wiese gebaut werden. Doch wenn gut geplant wird, muss auf Verdichtung kein Dichtestress folgen. Die Bedürfnisse der Nutzerinnen und Nutzer stehen bei der Gestaltung der städtischen Planung im Zentrum. Um Gebäude mit Zukunft zu schaffen, müssen Stadtplaner und Architektinnen die Umgebung mitberücksichtigen und bei der Verdichtung genügend Freiräume einplanen.

Der Trend bei der Quartierplanung geht klar in Richtung Hyperlokalität. Die Pandemie hat dies noch verstärkt. Bewohnerinnen und Bewohner möchten alles, was sie zum Leben brauchen, in ihrer Nähe finden, statt täglich aus ihrem Wohngebiet ins Arbeitsquartier und dann in die Einkaufsgegend zu pendeln.

Die resiliente Post-Corona-Stadt

Wenn die Pandemie etwas Positives bewirkt hat, dann dass sie den Trend zur grünen, smarten und digitalen Stadt beschleunigt hat. Immer häufiger wird zudem von der resilienten Stadt gesprochen. Das Wuppertal Institut beschreibt im April 2020 die drei Eckpfeiler einer resilienten Post-Corona-Stadt als näher, öffentlicher und agiler.

Näher, da der soziale Zusammenhalt und die Identifikation mit dem eigenen Quartier gewachsen sind. Es gibt eine lokale Solidarität. Öffentlich zielt auf systemrelevante Einrichtungen. Die wichtige Rolle von Gesundheitswesen, die Lebensmittelversorgung und kommunale öffentliche Strukturen wurde in den letzten Monaten evident. Agiler bedeutet, dass das städtische System unabhängiger funktioniert und so in der Lage ist, schneller auf Veränderungen zu reagieren. Auch hier spielt die Digitalisierung, welche durch die Pandemie beschleunigt wurde, eine Schlüsselrolle.

Die Zeit, um auf nachhaltigere Städte und resiliente Quartiere hinzuarbeiten, war also nie besser als heute. Die Stadt selbst ist eine Landschaft, die von und für ihre Bewohnerinnen und Bewohner gestaltet werden muss. Immer mit Blick auf das grosse Ganze und unterstützt durch digitale Hilfsmittel.

 

Dem Ort und seinen späteren Nutzerinnen und Nutzern gerecht zu werden, gehört längst zur DNA von SENN. Erfahren Sie, warum wir uns in den Ort verlieben, wie wir das Quartier Stettbach Mitte als Lebensraum geplant haben und weshalb wir beim Bau die Community mitdenken.