So kommt das Holz aus Schweizer Wäldern ins HORTUS
Holz ist einer der wichtigsten Baustoffe im künftigen Bürogebäude HORTUS. Es kann CO2 einlagern, ist erneuerbar und lokal verfügbar. Somit erfüllt Holz alle Anforderungen des Kreislaufbauens und trägt massgeblich dazu bei, den Ressourcenverbrauch möglichst tief zu halten. Das Holzbauunternehmen Blumer Lehmann stellt sicher, dass Beschaffung und Produktion des Schweizer Holzes den hoch gesteckten Nachhaltigkeitszielen des HORTUS entsprechen.
Beim Entwurfprozess des HORTUS lag der Fokus von Anfang an auf innovativen und ambitionierten Nachhaltigkeitskonzepten. Das Gebäude auf dem BaseLink Areal in Allschwil bei Basel soll nach seiner Fertigstellung ein Leuchtturm für Kreislaufbauen sein. So war eines der Hauptkriterien bei der aufwändigen Materialanalyse, dass der Ursprung der Baumaterialien möglichst natürlich, lokal und aus nachwachsenden Rohstoffen ist. Insofern war Holz als reichlich vorhandenes Baumaterial, das in der Nähe wächst und bewirtschaftet wird, eine naheliegende Wahl.
Im Sinne des Cradle-To-Cradle-Prinzips wurden alle verwendeten Bauteile des HORTUS katalogisiert und stehen im ökologischen Kreislaufsystem nach einem allfälligen Abriss des Gebäudes in Zukunft für eine Wiederverwertung zur Verfügung. Eine reduzierte Palette aus erneuerbaren Materialien wie Holz, Lehm und Zellulose unterstreichen den ökologischen Grundgedanken des mehrgeschossigen Holzrahmenbaus.
Rücksicht auf den Kreislauf der Wälder
Damit das Ökosystem der Wälder durch die Holzernte für das HORTUS nicht beeinträchtigt wird, haben bereits mehr als zwanzig Forstbetriebe begonnen, in den teilweise überalterten Wäldern Holz zu schlagen. Das geschieht in über vierzig Forstkreisen, die allesamt in der Ostschweiz angesiedelt sind. Die Arbeiten werden vom Holzbauunternehmen Blumer Lehmann koordiniert. Die Firma aus Gossau kümmert sich dabei um die Holzbeschaffung, den Bearbeitungsprozess sowie die Montage des Holzes vor Ort in Allschwil.
Mix aus Mittel- und Starkholz
Die Mehrheit der geernteten Bäume sind 40-60 Zentimeter dick und stammen aus dem Mittel- und Starkholzbereich. Das mittelharte Fichten- und Weisstannenholz kommt für das Tragwerk im Bodenbereich respektive für das Dach zum Einsatz. Das Hartholz Buche wird für die Stützen verwendet, da es sehr tragfähig ist. Für den obersten Bodenbelag wiederum kommt Eiche zum Einsatz, da diese sehr beständig ist und kaum Abnutzung erfährt.
Blumer Lehmann begleitet und realisiert schon seit vielen Jahren und weltweit Holzbauten. Dennoch bedeutet das HORTUS teilweise Neuland, wie der Projektleiter Richard Jussel erzählt: «Die grösste Herausforderung beim HORTUS ist für uns die Holz-Stampflehm-Decke, für die wir vor Ort extra eine Feldfabrik aufbauen werden.» Welche Bedeutung das HORTUS für Blumer Lehmann hat und wie die Holzproduktion vor Ort aussieht, erfahren Sie im Video «Woodwork».
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