Restaurant Corso: Kulinarik-Treffpunkt und Betriebskantine
Kulinarik gehört zu SENN und SENN gehört zu Kulinarik. Das Unternehmen verfügt mit dem Corso über eine einzigartige «Betriebskantine» am Hauptsitz in St. Gallen. Das Restaurant wurde zusammen mit den Büroräumlichkeiten in einem ehemaligen Kino gebaut und im November 2019 eröffnet. Im Gespräch erzählt Chefkoch Markus Schenk, was das Lokal besonders macht.
Markus Schenk, können Sie das Konzept des Restaurant Corso kurz umschreiben?
Das Corso hat mehrere Gesichter. Am Vormittag ist es Anlaufstelle für alle, die hochwertigen Kaffee und frischgepresste Säfte schätzen. Am Mittag gibt es ein einfaches Angebot mit Marktküche und für das Abendessen setzten wir auf eine gehobene Küche mit zwei Menus und einem kleinen À-la-Carte-Angebot. Den ganzen Tag hindurch setzen wir auf eine regionale, saisonale Küche, eine hohe Qualität der Produkte und ein spannendes Angebot an Weinen aus dem Alpenraum.
Welche Gäste spricht das Restaurant an?
Ganz unterschiedliche Bedürfnisse sind abgedeckt. Es gibt die Möglichkeit schnell auf einen Kaffee oder Drink vorbeikommen oder sich mit einem gehobenen Essen den ganzen Abend verwöhnen lassen. Oft trifft man im Corso die Mitarbeitenden von SENN an, die im selben Gebäude arbeiten. Sie nutzen das Corso für Meetings, zum Arbeiten und als «Betriebskantine».
Wie kam es zu Ihrem Engagement bei den Restaurants Corso?
Ich habe die Familie Senn in Südtirol kennengelernt. Ich war dort verantwortlich für das Gourmetrestaurant eines 4-Sternehotels. Die Senns haben mich und meine Frau eingeladen nach St. Gallen zu kommen und dort an der Entstehung eines modernen Restaurantkonzept mitzuwirken. Da sich das Corso noch im Bau befunden hat, haben wir zuerst das Restaurant Barz eröffnet.
Und was zeichnet das Restaurant Barz aus?
Die Atmosphäre des Barz ist sehr locker. Die Küche ist einfacher strukturiert, aber ebenfalls regional und saisonal. Die Weine stammen grösstenteils aus dem Südtirol. Die Räumlichkeiten wirken sehr frisch und jung. Sie vermitteln ein unkompliziertes Ambiente.
Sie waren bei der Planung des Corso mit im Boot. Worauf haben Sie geachtet?
Die wichtigsten Punkte waren die Funktionalität im täglichen Geschäft und Flexibilität, damit das Restaurant-Team die Wünsche der Gäste bedienen kann. Wir haben auf viel Arbeitsfläche für Produktion und Service gesetzt. Das Konzept, dass das Restaurant verschiedene Gesichter zeigt, ist ebenfalls in die Planung der Räumlichkeiten eingeflossen.
Kunst ist ein wichtiger Bestandteil des Corso. Die Bilder des bayrischen Malers Franz Ackermann fallen sofort auf. Wie lief die Zusammenarbeit mit ihm ab?
Der Künstler hat zwei Wandbilder im Restaurant verwirklicht. Dafür war er eineinhalb Monate vor Ort. Es war spannend diesem Prozess zuzuschauen. Ich habe miterlebt, wie viel Zeit jedes Detail in Anspruch genommen hat und wie schliesslich ein Gesamtkunstwerk entstanden ist. Franz Ackermanns farbige Bilder sind sehr anziehend. Sie bleiben für die Betrachtenden in Bewegung. Je nach Blickwinkel und Ausschnitt entsteht wieder ein anderes «Bild im Bild».
Das Corso ist nun mit coronabedingten Unterbrüchen seit November 2019 offen. Wie haben Sie diese Zeit erlebt?
Ein Restaurant zu etablieren, braucht immer Zeit. Wir standen darüber hinaus vor ganz besonderen Herausforderungen. Ende Mai 2021 hatten wir bereits den dritten Neustart in eineinhalb Jahren. Trotzdem haben wir, bevor wir im Januar 2021 für längere Zeit schliessen mussten, bereits festgestellt, dass unser Konzept bei den Gästen gut ankommt. Wir konnten in der Zwischenzeit auch ein Netzwerk von lokalen Produzenten aufbauen. Wir wollen diesen im Restaurant Corso eine Bühne geben und aus ihren Produkten spannende Gerichte kreieren.
Und wie sehen Sie die Zukunft des Restaurant Corso?
Wir sind zuversichtlich. Der Gast von morgen ist bestens informiert und möchte wissen, woher sein Essen kommt. Der Wunsch nach nachhaltiger Küche wird zunehmend wichtiger und genau diesen bedienen wir. Mein Ziel ist, ein Restaurant zu erschaffen, das lebt und den ganzen Tag besucht ist. Ich möchte, dass sich die Leute hier austauschen, miteinander lachen und Spass haben.
Mehr erfahren Sie auf der Webseite des Corso
SENN und Kulinarik
Die beiden St. Galler Restaurants Barz und das Restaurant Corso sind in Zusammenarbeit von Markus Schenk und SENN entstanden. SENN war zudem für den Ausbau des Kloster Stans zum Culinarium Alpinum verantwortlich. Alle drei Orte eint das Bekenntnis zu einer bewusst saisonalen Regionalkulinarik.
Dies schmeckt auch dem Gastroführer GaultMillau. Das Corso hat 2020 auf Anhieb 15 Punkte erhalten und das Culinarium Alpinum wurde mit 13 Punkten ausgezeichnet.