Die sechs Dimensionen der Nachhaltigkeit

Die 6 Positives von SENN

Nachhaltigkeit ist nicht bloss ein Buzzword, sondern ein sorgfältig abgestimmtes und komplexes Zusammenspiel von verschiedenen Elementen. Umso wichtiger, dass alle Beteiligten im Bauprozess dafür sensibilisiert sind. Bei unseren Immobilienprojekten denken und arbeiten wir in sechs übergeordneten Dimensionen der Nachhaltigkeit. Wir nennen sie Positives, denn die positiven Auswirkungen stehen stets an erster Stelle. Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter stellen die Positives vor und erklären, was dahintersteckt.

Lena Fischer, Projektleiterin Nachhaltigkeit

Resource Positive

Resource Positive bedeutet mehr CO2 zu speichern oder zu sparen als auszustossen. Die einfachste und vermutlich älteste Methode dafür sind Pflanzen. Diesen Effekt nutzen wir und setzen im Parkhaus auf dem BaseLink Areal in Allschwil eine Fassadenbegrünung um. Im Vordergrund der Planung stehen die Integration und Verbesserung der Biodiversität sowie die Lebensraumvernetzung von Pflanzen und Tieren im Areal.

Durch die Begrünung entsteht Sauerstoff, Kohlenstoff wird gespeichert. Hitzeinseln werden reduziert, da die Pflanzen beim Verdunsten von Wasser Verdunstungskälte produzieren. Es werden Staub und Schadstoffe aus der Luft gefiltert. Die Pflanzen verbessern somit durch ihren natürlichen Rhythmus das Mikroklima.

Um weiter CO2 zu sparen, wird das Parkhaus mit einer PV-Anlage ausgestattet, die auch die Innovation Garage, welche sich im Parkhaus befindet, mit grünem Strom versorgt. Die überschüssige Solarenergie wird in ein lokales Netz eingespeist und an die Gebäude in der Umgebung verteilt

Markus Steinmann, Geschäftsführer SENN Technology

Energy Positive

Der Betrieb eines Gebäudes konsumiert so wenig Energie wie möglich. Dafür produziert das Gebäude Energie. Die graue Erstellungsenergie wird im Lauf der Zeit mit der Überproduktion amortisiert. So erwirtschaften wir Einnahmen, erfüllen Autarkiebestrebungen und bringen Mieter und Investorinnen weiter auf ihrem Absenkungspfad.

Ein Leuchtturmprojekt in diesem Bereich ist das HORTUS in Allschwil, welches wir aufgrund unserer Projektvorgaben gemeinsam mit Herzog & de Meuron entwickelt haben. Das Bürogebäude zahlt seine Erstellungsenergie in einer Generation zurück. Nach 31 Jahren ist es absolut energiepositiv. Dies wird dadurch erreicht, dass die gesamte verbaute Energie dank dem Einsatz von Materialien wie Holz, Lehm und Altpapier von Anfang an möglichst geringgehalten, die Betriebsenergie durch Vermeidung von Verlusten auf das Minimum reduziert und die Energieernte über Photovoltaik maximiert wird. Das wirkt sich auch positiv auf den Ertragswert des Gebäudes aus.

Die drei Faktoren Erstellungsenergie, Betriebsenergie und Produktionsenergie müssen im Einklang sein, um das Ziel in einer Generation «Energy Positive» zu erreichen.

Johannes Eisenhut, Geschäftsführer SENN Development

Community Positive

Wir bauen in unseren Entwicklungen auf eine klare Positionierung und setzen auf eine gezielte Durchmischung. Wir vernetzen uns im offenen Dialog mit der Gemeinde, den Nachbarinnen und Nutzern. So erhöhen wir Akzeptanz, Vermietbarkeit und Mieterstabilität.

Um eine Community zu schaffen, ist ein strategisches Vorgehen gefragt. Am Anfang steht die Idee; idealerweise in Kooperation mit einem Ankermieter, der genügend Ausstrahlungskraft hat. Ein gelungenes Beispiel dafür ist das BaseLink-Ökosystem in Allschwil.

Die DNA war in Allschwil bereits gegeben. Es wirkte die Anziehungskraft von Nachbarn, wie dem Swiss TPH, Actelion und Idorsia. Die Leitidee war, einen der wichtigsten Kristallisationsorte für Life Science in Europa zu schaffen. Gemeinsam mit dem Ankermieter, dem Switzerland Innovation Park Basel Area, trieben wir diesen Gedanken voran. Auch die Architektur muss den Austausch fördern. Im Main Campus schuf Herzog & de Meuron Orte für die informelle und formelle Begegnung. Und der Campus lebt!

Holger Düster, Dipl. Ing. (FH) Versorgungstechnik/MAS und Energieexperte (FH)

Human Positive

Gesundheit, Behaglichkeit und Aufenthaltsqualität gehören nicht nur bei Wohnimmobilien, sondern zunehmend auch bei Büro- und Gewerbenutzern zu den wichtigsten Themen. Wir optimieren sie für Menschen und andere Lebewesen in unseren Innen- genauso wie den Aussenräumen. Dazu gehört auch die Förderung der Biodiversität und die Nutzung von nachhaltigen Materialien.

So geht der Anspruch im HORTUS viel weiter als Ökologie. Auch in Behaglichkeit, Nutzungsflexibilität und Gesundheit sollen neue Standards gesetzt werden. Die Verwendung von Massivholz und Lehm in dieser Grössenordnung wird für ein völlig neues Raumklima und Lebensgefühl sorgen. Ebenfalls gehen wir in der Gebäudetechnik neue Wege. Weniger ist hier mehr.

Das gesamte Areal des HORTUS inklusive Durchgangsstrassen umfasst 75’000 Quadratmeter, davon 13’500 Quadratmeter Grünfläche im Innenhof, um sowie auf dem Gebäude. Ihr Anteil beträgt also 18 Prozent. Es werden Kleinhabitate an Biodiversität geschaffen. Dies ist für die einheimische Fauna und Flora von wesentlicher Bedeutung und wird eine wichtige Rolle bei der Regulierung des Mikroklimas spielen. Dieses wiederum wirkt sich positiv auf die Nutzer:innen aus.

Hanspeter Stacher, Dipl. Architekt FH und Leiter Projektcontrolling

Business Positive

Alle unsere Projekte verfolgen wirtschaftlich hochgesteckte Ziele. In SENN-Gebäuden soll gut gewirtschaftet und erschwinglich gewohnt werden können. Kommerzielle Flächen sind flexibel. Wohnungen sind kompakt, haben einen hohen Nutzwert und berücksichtigen sich wandelnde Bedürfnisse. So erhöhen wir Nutzerzufriedenheit und Ertragspotenzial.
HORTUS, wie auch sämtliche nachfolgenden Projekte, die wir mit Herzog & de Meuron entwickeln, wollen auf vielen Ebenen radikal nachhaltig sein. Sie müssen dazu verschiedene Mehrwerte der Nachhaltigkeit entdecken. Denn rentieren müssen sie, trotz Paradigmenwechsel. Die Nachfrage wächst dabei spürbar: Mieterinnen und Investoren wollen heute Teil der Lösung statt Teil des Problems sein.

Das Bürogebäude HORTUS hilft institutionellen Investoren langfristig in ihrem CO2-Absenkungspfad. Langlebigkeit und ein nachhaltiger Betrieb senken die Lebenszykluskosten zudem markant. Dazu kommt eine Bauteiltrennung, die eine Wiederverwertung möglich macht, sollte das Gebäude in Zukunft nicht mehr gebraucht werden.

Nadia Sanchez, MSc Architektur und Stadtplanung sowie Bauherrenvertreterin

Investment Positive

SENN-Gebäude sind heute und morgen flexibel nutzbar. Sie haben niedrige Betriebs- und Unterhaltskosten, rentieren nachhaltig und sind auch künftig gut handelbar.

Mit den Baufeldern C1-C4 wird der «BaseLink – Basel Innovation District» in Allschwil sozusagen fertiggebaut. Der Bedarf nach hochflexiblen Büro- und Laborflächen sowie nach Büro/Labor/Small Scale Production scheint hoch. Mit dem ALL, das direkt neben dem MAIN CAMPUS des Switzerland Innovation Park zu stehen kommt, werden wir diesen Marktbedürfnissen gerecht.

Unsere Herausforderungen: Die Nutzer werden erst nach Baueingabe bekannt. Das bedeutet ALL muss variable Anforderungen an Büros, Labor, Produktion und Logistik erfüllen. Gleichzeitig fordert der Markt einen hohen Vorfertigungsgrad. Bereits im Vorprojekt muss ein Vorfabrikationskonzept entwickelt werden: Wie erhöhen wir den Vorfabrikationsgrad im Rohbau, im Fassadenbau und im Ausbau? Wir müssen ambitionierte Kostenziele erreichen, wenn sich das Projekt für Investoren auf allen Ebenen lohnen soll.