Das Zwicky inspiriert

Urbanes Dorf zwischen Zug und Autobahn

Lebendigkeit und Austausch können Architekt*innen nicht bauen. Sie können aber durch Planung die Bedingungen dafür begünstigen. Und das ist im Zwicky in Dübendorf sogar so weit geglückt, dass die Bewohner*innen von einer eigenen Dorfgemeinschaft sprechen.

Die Zwicky-Überbauung in Dübendorf liegt im Dreieck zwischen Autobahn, Bahnviadukt und dem Chriesbach. Ein scheinbarer Unort. Doch der äussere Eindruck und Lärm könnte nicht trügerischer sein. Sobald man abgebogen ist und in einem der Innenhöfe der Siedlung steht, trifft man auf Ping-Pongspieler*innen, herumtollende Kinder und urbane Gärtner*innen, die ihre Blumen- und Gemüsebeete pflegen. Vor dem italienischen Kaffee wird diskutiert und ein Panini genossen, Bewohner*innen haben Tische und Stühle vor das Haus gestellt, um die Sonnenstrahlen zu geniessen und dem Treiben zuzusehen. Es fühlt sich an, als hätte man einen Dorfplatz betreten, wo die Aussenwelt unendlich weit weg ist und sich ein eigenes Leben entfaltet.

Ein Ambiente, das inspiriert

Im Zwicky wird auf 33’850 Quadratmetern gearbeitet und gelebt, mit allem was dazugehört: Wohnungen, Büros, Ateliers, ein Kinderhort, Restaurants, ein eigener Coiffeursalon und eine Tanzschule. «Das Zwicky hat einen eigenen Dorfcharakter. Es ist lebendig und vielfältig,» schwärmt Hannes Schmid. Der Fotokünstler hat seit 2018 sein Atelier und den Firmenstandort seiner Stiftung Smiling Gecko in der Überbauung. Er bezeichnet das Zwicky als «living area» und führt aus: «Die Siedlung lebt, die Menschen teilen hier nicht nur die Infrastruktur, sondern tauschen sich untereinander aus. Das ist ein Ambiente, das mich inspiriert.» Man merke, dass die Häuser für Menschen gebaut worden sind und nicht, um nur gut auszusehen. Für Schmid ist es der richtige Mix aus Planung und Durcheinander, das durch das Leben in der Siedlung entsteht. In seinem Atelier mit den hohen Räumen beherbergt Hannes Schmid nicht nur die Fotosammlung seiner langjährigen Tätigkeit, sondern lädt regelmässig auch zu Ausstellungen ein.

Für die Gemeinschaft

Für Xeno Krayss, Student und Zwicky-WG-Bewohner seit der ersten Stunde, ist sein Zuhause die perfekte Mischung aus gutem Anschluss an die Stadt und ländlicher Ruhe. «Ich bin zum Teil schneller in Zürich und an der Universität als Freunde, die direkt in der Stadt wohnen.» Dazu kommt, dass er am Abend mit seinen drei Mitbewohnern auf dem Gartensitzplatz die Ruhe geniessen kann mit Blick auf den Chriesbach. Für ihn lebt das Zwicky von der Vielfalt: Hier trifft man auf Wohngemeinschaften, junge Familien und ältere Menschen. Das falle ihm gerade auch im Vergleich zu anderen Siedlungen, die oft homogener sind, auf.

Was für Xeno Krayss das Zwicky aber so besonders macht, sind die von den Bewohnern ins Leben gerufene Aktivitäten und Events. Regelmässig diskutieren engagierte Gruppen über die Entwicklung der Siedlung. So zahlt jede Bewohnerin und jeder Bewohner einen «Spirit Beitrag», der in eine Gemeinschaftskasse fliesst. Letztes Mal wurden damit eine Feuerschale und Stühle finanziert. Im Frühling erhalten alle Pflanzensamen, um die Biodiversität zu fördern. «Es ist immer etwas in Bewegung. Man kann auf gemeinsame Bootstouren gehen oder zum Spielnachmittag», sagt der Student. Ein Blick auf das siedlungseigene Intranet verrät, das der nächste Event nicht lange auf sich warten lässt: der Anlass zum fünfjährigen Bestehen des Kinderloft Zwicky mit Aktivitäten wie Schattentheater oder Kohlenzeichnen.

Über das Zwicky

Im Zwicky wird auf 33’850 Quadratmetern gearbeitet und gelebt. SENN ist als Investor, Projektunternehmer und Totalentwickler massgeblich am Projekt beteiligt, das 2016 fertig gebaut wurde.

Das Zwicky wurde mehrmals prämiert: mit der Auszeichnung Gute Bauten des Kantons Zürich, dem Goldenen Hase von Hochparterre und der Auszeichnung Umsicht-Regards-Sguardi vom sia (Schweizerischer Ingenieur- und Architektenverein).

Mehr Informationen finden Sie hier: https://senn.com/projekt/zwickysued